
All unsere Materialien ergeben sich aus einer Mischung aus Funktionalität, Preisverhältnis und Optik. Auch auf Nachhaltigkeit und ein angenehmes Wohnklima achten wir, um eine ebenbürtige Verbindung zu uns und unserer Erde zu waren. Sie schenkt uns leben - wir passen darauf auf, dass noch viele Generationen dieses Geschenk erleben dürfen.
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1. Übers Holz
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Das Grundgerüst der Jurte besteht aus stabilen, langlebigen Hölzern. Ob kurz oder lang, dick oder dünn, eckig oder rund, hierbei werden die unterschiedlichsten Maße und Formen verbaut. Aufteilen lässt es übersichtlicher in die Unterkonstruktion für den Boden, den Fußboden, die Scherengitter, den Fensteraufbau, die Dachstangen sowie den Kranz. Der überwiegende Teil der Jurte entsteht somit aus Holz.
Alle dafür verwendeten Hölzer kommen meist aus nächster Nähe (10km) und aus bayrischen Wäldern (sofern keine Sonderbestellung, wie z.B. Esche als Fußbodenbelag).
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Die Regionalität und Nachhaltigkeit sind mir hier wirklich wichtig. Regionalität lässt das Geld im kleinen Kreis bleiben und fördert dadurch Nachbarschaft und nahgelegene Betriebe. Auch lange Fahrtwege oder unnötiges Verpackungsmaterial fallen hiermit weg. Die Welt erfährt schon genug Co2 und Müll, der wiederrum mit unnötig viel Energieaufwand recycelt werden muss. Eigentlich eine klare Tatsache darauf zu verzichten – schadet jedoch bestimmt nicht, sie auch nochmal auch für sturere und unwissendere Menschen zu erwähnen!
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Die verwendeten Holz-Arten beim Jurten-Bau sind folgende: Fichte, Lärche, Robinie. Diese sind bei jeder Jurte mit verbaut. Je nach Wahl deines Fußbodenbelags könnte es bei diesen drei Arten bleiben, würdest du dich jedoch für einen Belag entscheiden, wie Kiefer, Esche oder Eiche würden diese Bäume ebenfalls mit in deine Jurte einziehen.
Punkto Langlebigkeit: Je nach Wahl der Jurte (Light, Premium) Link zum Nachlesen sind die Hölzer ebenfalls nochmal mit Leinöl und im Außenbereich mit Hartwach-Öl behandelt um eine Haltbarkeit der Jurte zu gewährleisten. Mit dieser Ausstattung halten die Hölzer innerhalb der Jurte mindestens 30 Jahre – Tendenz länger. Die im Außenbereich verwendete Lärchenhölzer haben eine Haltbarkeit von mindestens 20 Jahren. Diese sind als Außenverkleidung an Fenstern und Türen zu finden. Wenn man sie regelmäßig (alle 1 bis 3 Jahre) mit Hartwachs-Öl pflegt, können diese ebenfalls noch länger halten.
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Zu den Robinienpfählen lässt sich sagen, dass diese unter dem trockenen Jurten-Boden bis zu 50 Jahre halten können. Diese würdest du dann höchstwahrscheinlich nie austauschen müssen. 😊
2. Ursprüngliche oder Moderne Dämmstoffe – Effizienter Wärmeschutz
In erster Linie verwenden wir Schafswolle als gewählte Isolierung.
Schafwolldämmung bietet hervorragende Wärmedämmeigenschaften (Wärmeleitfähigkeit bei circa 0,04/ sehr gut – je kleiner der Wert, desto wärmer die Jurte) und hält Innenräume im Winter warm und im Sommer angenehm kühl.
Sie kann bis zu 30 % ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne ihre isolierende Wirkung zu verlieren, und gibt diese Feuchtigkeit reguliert wieder ab, wodurch sie zur Stabilisierung des Raumklimas beiträgt. Darüber hinaus wirkt Schafwolle als natürlicher Schadstofffilter, indem sie Schadstoffe wie Formaldehyd aus der Luft bindet und so zu einem gesunden Wohnumfeld beiträgt. Durch das in der Wolle enthaltene Lanolin ist sie auf natürliche Weise gegen Schimmelbefall und Motten geschützt. Da Schafwolle ein nachwachsender Rohstoff ist (Määh😊) und vollständig biologisch abbaubar bleibt, stellt sie eine umweltfreundliche Alternative zu synthetischen Dämmstoffen dar. Ein echter, aufrichtiger Allrounder also.
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Ebenfalls greifen wir gerne alternativ auf das altertümliche Stroh (Wärmeleitfähigkeit bei 0,045 – 0,060/ gut) oder die neu entworfene Hanffaser- Dämmplatte (Wärmeleitfähigkeit 0,038-0,045/ sehr gut) zurück. Diese beiden Materialien überzeugen in erster Linie im Vergleich zu Schafswolle jedoch nicht durch ihre Dämmwerte, sondern durch ihren Preis. Beide sind doppelt so günstig wie die Schafswolle. Auf der anderen Seite sind sie jedoch nicht so resistent gegen Schimmel wie ihr Konkurrent. Bei Verwendung dieser Alternativen, wäre auf jeden Fall eine Hinter-Lüftung der Dämmebene und im Winter ein regelmäßiges Ofenanschüren, notwendig.
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Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass es für alle drei verwendeten Dämmstoffe eine Lösung bzw. Bauart gibt, sie zu verwenden. Und wen man weiß, dass man im Winter auch mal nicht dazu kommt seine Jurte zu erwärmen, ist die Schafswolle ein All Time-Allrounder.
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3. Innentuch – elegant oder flauschig
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Baumwolle ist hier das gängige Credo. Ein zeitloses baumwollnatur- farbene Tuch, dass gegen Schimmel, Schmutz und Wasserflecken behandelt wurde. Dieses überzeugt in erster Linie in seiner Langlebigkeit und wirkt zugleich elegant.
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Alternativ gibt es noch die kuscheligere Variante, den Bauwollfilz – weiche Haptik und ebenfalls ansehnlich. Dieser benötigt jedoch neben einer regelmäßigen Entstaubung, noch eine Unterspannbahn um mit Feuchtigkeit zurecht zu kommen. Auch wenn er ein, zwei Extras mitbringt, bieten wir ihn trotzdem als „gemütlichere“ Variante an. Und wenn du dich für diesen interessieren solltest, gerne einfach bei deiner Anfrage mit angeben.
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4. Außenhülle – Regentuch und Außentuch
Die äußere Membran ist aufgeteilt in Regentuch und Außentuch. Das Regentuch bestehet leider dem Nachhaltigkeitsgedanken entgegen aus PVC. Es ist zwar in herkömmlichen Recycling-Verfahren durchaus wieder verwendbar, jedoch ist es das einzige Material, dass garantiert, lange gegen die Witterungseinflüsse standhalten zu können. Laut Hersteller hat man ihr eine Haltbarkeit von mindestens 16 bis 20 Jahren. Wenn sich in unserer Materialien-Erkundung ein geeigneter, „ökologisch-sauberer“ Regenschutz findet, werden wir auch eine vollständig nachhaltige Jurte anbieten.
Auf dem Regentuch liegt nun als abschließende Lage das Außentuch. Dies hat die Funktion das PVC vor der UV-Bestrahlung zu schützen und ebenfalls einen schönen Abschluss für die Jurte zu generieren. Hier benutzen wir gerne in erster Linie ein Baumwolltuch- Tipi-Tuch. Dieses ist äußerst dicht genäht, Schmutz abweisend und Schimmelresistent.
5. Verbindungselemente – Sicherheit und Stabilität
Und zu guter Letzt ein paar Worte zu den Verbindungselementen. Dazu zähle ich Lebensband, Sturmsicherung, Scherengitterverbindungen, Holzleim und Schrauben. Die ersteren drei sind wiederum aus Polyester, da sie eine längere Haltbarkeit gewährleisten als herkömmliche Hanf-Taue oder Juteseile. Ein weißer zeitloser Spanngurt, praktischerweise mit Spannelement dient als Lebensband sowie als Sturmsicherung. Bei den Scherengittern werden Schnüre zu einem Knoten verödet, der die Verbindung zwischen einzelnen Latten aufrechterhält. Auch hier greife ich auf Polyester zurück, die ebenso ästhetische Holzsteckverbindung wäre wohl zu aufwendig und auch zu teuer in der Produktion. Eventuell gibt es bei vermehrter Nachfrage einer solchen, jedoch auch bald das gewünschte Angebot in unserem Sortiment.
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Zum Holzleim auch Weiß-Leim genannt, wird eine Haltbarkeit von 20-30 Jahre versprochen. Dieser kommt vor allem beim Kranz-Bau zum Einsatz und gibt diesem nebst der Schraube seine Stabilität.
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Und zum Schluss: die Edelstahl – Schraube; sie wird wohl ein ganzes Leben überdauern.
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Zu den folgenden Angaben der Haltbarkeit: Alle Zahlen sind nur Richtwerte und ergeben sich aus gesammelten Erfahrungen von Jurten-Bauern, Hersteller-Angaben und aus Recherchen von dem Internet. Leider kann ich persönlich noch keine detaillierte Aussage zur endgültigen Langlebigkeit abgeben. Dafür fehlt mir leider die Erfahrung, jedoch vertraue ich auf oben genannte Ansprechpartner, bzw. Kollegen.